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Das ist die 19. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

19. SSW
19. SSW Credit: pexels.com

In der 19. Schwangerschaftswoche können erste Übungswehen entstehen. Erfahre hier, was Mutter und Kind in der 19. Schwangerschaftswoche erwartet.

Einige Frauen bemerken bereits in der 19. Schwangerschaftswoche sogenannte Übungswehen. Keine Sorge: Das sind keine richtigen Wehen, also keine Geburtswehen. Der Körper der Schwangeren bereitet sich lediglich zeitig auf die Geburt vor, er übt sozusagen. Das ist in dieser Zeit normal und sollte der werdenden Mutter keine Sorgen bereiten. Übungswehen sind unregelmäßig und dauern nur kurz an – entgegen der Geburtswehen, die regelmäßig auftreten, beziehungsweise ihren Abstand verkürzen und an Stärke zunehmen.

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Über vieles davon machen sich Schwangere zu Unrecht Sorgen.

Wenn das Baby jetzt beim Ultraschall vermessen wird, interessiert nicht mehr wie bisher die Scheitel-Steiß-Länge (SSL), sondern die Scheitel-Fersen-Länge (SFL), die in der 19. SSW etwa 15 Zentimeter bei einem Gewicht von 200 Gramm beträgt. Da das Baby aber nicht gerade ausgestreckt da liegt, ist seine Länge jetzt schwerer zu ermitteln. Der Frauenarzt vermisst daher beispielsweise den Kopfumfang und die Länge von Oberschenkelknochen oder Oberarmknochen und verrechnet diese zu einer geschätzten Länge.

Zwischen der 19. und der 22. Schwangerschaftswoche steht die zweite große Vorsorgeuntersuchung an. Neben dem Ultraschall werden die üblichen Untersuchungen gemacht: Gewicht, Blutdruck und Hämoglobingehalt der Schwangeren werden ermittelt, der Urin auf Eiweiß, Zucker und Keime untersucht. Der Frauenarzt stellt den Gebärmutterfundus fest – also wo der obere Rand der Gebärmutter jetzt liegt.

Beim Ultraschall wird jetzt die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) berechnet. Hierfür muss der Arzt die sogenannten biometrischen Daten ermitteln und verrechnen. Die Femurlänge multipliziert mit dem Faktor sieben ergibt die ungefähre Scheitel-Fersen-Länge (SFL). Die restlichen Daten geben weitere wichtige Hinweise über die zeitgemäße Entwicklung des Babys sowie über sein Gewicht:

  • Biparietaler Durchmesser (BPD oder BIP): Kopfdurchmesser von Schläfe zu Schläfe. Im Ultraschall wird dafür der Abstand zwischen den Schläfen vermessen.
  • Femurlänge (FL): Femur = Oberschenkelknochen, lässt sich im Ultraschall gut vermessen. Alternativ zur FL kann auch die Länge des Oberarmknochens (Humerus) vermessen werden, die mit HL angegeben wird.
  • Fronto-okzipitaler Durchmesser (FOD): Kopfdurchmesser vom Hinterkopf bis zur Stirn
  • Kopfumfang (KU): wird von einigen Ärzten alternativ zum FOD vermessen
  • Abdomen/Thorax-quer-Durchmesser (ATD): Abstand von der rechten zur linken Bauchseite
  • Alternativ zum ATD werden häufig der Abdomen/Thorax-Umfang (AU) oder der Abdomen/Thorax-a. p.-Durchmesser (APD) vermessen.
  • AU: Bauchumfang
  • APD: Abstand vom Nabel zum Rückgrat

Welche dieser Daten der Arzt verwendet, hängt unter anderem davon ab, ob das Baby ruhig liegt oder sich bewegt und welche Maße genau vermessen werden können.

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Auch jetzt wird noch einmal kontrolliert, ob die werdende Mutter ein oder mehrere Babys erwartet. Die Menge des Fruchtwassers wird überprüft sowie die Herztöne und Bewegungen des Babys und die Lage der Plazenta. Zuletzt werden alle Daten im Mutterpass notiert.

Es gibt einen Unterschied zwischen Schwangerschaftswoche und Alter des Babys: Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Die Rechnung hat sich bewährt, weil sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt. In der 19. SSW ist das Baby daher etwa 17 Wochen alt.

Das Baby in der 19. SSW

Schon vor der 19. SSW ist erkennbar, ob die Schwangere ein Mädchen oder einen Jungen erwartet. Meistens wird das Geschlecht aber erst jetzt im Rahmen der anstehenden Vorsorgeuntersuchung ermittelt. Wer sich lieber bei der Geburt überraschen lassen möchte, sollte dem Frauenarzt daher rechtzeitig Bescheid sagen.

Im Darm des Kindes lagern sich jetzt erste Stoffwechselprodukte ab, die nach der Geburt als sogenanntes Kindspech mit dem ersten Stuhlgang ausgeschieden werden. Etwa in der 19. Schwangerschaftswoche werden außerdem die Zahnleisten angelegt (das ist auch im Ultraschall gut zu sehen). Der Körper des Babys ist jetzt mit einem Haarflaum bedeckt, der Lanugo-Behaarung. Die Haut bildet immer mehr Schichten und erscheint darum immer weniger transparent. Leber und Milz beginnen jetzt mit ihrer Arbeit und produzieren weiße Blutkörperchen.

In der 19. SSW misst das Kind etwa 24 Zentimeter und wiegt ungefähr 200 Gramm. Anscheinend gab es in der letzten Woche einen gewaltigen Sprung in der Länge: Das liegt aber nur daran, dass ab dieser Woche die Länge vom Kopf bis zur Ferse angegeben wird, nicht mehr nur bis zum Po.

Im Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Die hier genannten Werte können deshalb nur Durchschnittswerte sein. Werdende Eltern sollten sich daher keine Sorgen machen, wenn die vom Frauenarzt ermittelten Werte von den hier genannten abweichen.

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Die Mutter in der 19. SSW

Bei vielen werdenden Müttern ändern sich jetzt Haare und Haut zusehend. Wer zur Mehrheit der Schwangeren gehört, deren Haare jetzt glänzender und voller wirken und deren Haut rosig erscheint, kann sich glücklich schätzen. Einige Frauen haben leider mit dem gegenteiligen Effekt zu kämpfen und leiden unter Haarausfall und brüchigen Nägeln. Für beides sind die Schwangerschaftshormone zuständig.

Und auch die verstopfte Nase, die jetzt viele werdende Mamas plagt, kommt eher durch die hormonellen Änderungen als durch eine tatsächliche Erkältung, da die Gefäße jetzt vergrößert sind und, gemeinsam mit dem erhöhten Blutvolumen, die Nasenschleimhaut anschwellen lassen. Verwendet aber bitte kein gewöhnliches Nasenspray! Besser sind Nasensprays für Säuglinge oder auf reiner Meersalzbasis – wer etwas anderes verwenden möchte, sollte das vorher mit dem Frauenarzt besprechen.

In der 19. SSW ist der Babybauch sicherlich schon als kleine Kugel zu sehen. Er kann sich jetzt auch hin und wieder rhythmisch zusammenziehen: Das sind sogenannte Übungswehen. Keine Sorge: Übungswehen dienen tatsächlich nur diesem Zweck, nämlich zu üben. Der Körper der werdenden Mutter bereitet sich einfach rechtzeitig auf die Geburt vor. Wer unsicher ist, sollte die Wehen genau beobachten:

  • Übungswehen dauern höchstens 45 Sekunden lang an und treten nicht öfter als dreimal in einer Stunde auf. Der Bauch zieht sich dann in unregelmäßigen Abständen zusammen. Viele Schwangere fühlen sich dadurch unwohl und bekommen Bauchschmerzen.
  • Zieht sich der Bauch in regelmäßigen Abständen zusammen, wird hart oder es treten Blutungen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Das können dann tatsächlich vorzeitige Geburtswehen sein, die in dieser Zeit unbedingt unterdrückt werden sollten.

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Weitere Informationen zu Schwangerschaftsverlauf und Babys Entwicklung findet ihr bei der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

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