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9 Osterbräuche aus aller Welt: Von skurril bis liebenswert

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4 Osterbräuche aus aller Welt: Von skurril bis liebenswert

Was passiert an Ostern in Bulgarien, Schweden oder Australien? Spoiler: nicht immer hat es mit dem Osterhasen zu tun! Wir verraten euch vier Oster-Traditionen aus aller Welt.

Was passiert an Ostern in Finnland, Mexiko oder den USA? Spoiler: nicht immer hat es mit dem Osterhasen zu tun! Wir verraten euch neun Oster-Traditionen aus aller Welt.

Inhalt

  1.  · Polen: Tag des Wasservergießens
  2.  · USA: Auf die Plätze, fertig, rollen
  3.  · Bulgarien: Kopf einziehen!
  4.  · Irland: Leb wohl, Oster-Hering
  5.  · Schweiz: Erbitterter Eier-Wettkampf
  6.  · Australien: Ein Herz für Bilbys
  7.  · Tschechien: Weidenbäume in der Hauptrolle
  8.  · Schweden: Magie und Zucker
  9.  · Mexiko: Dem Teufel einheizen

Habt ihr das Osterfest schonmal im Ausland verbracht? Ihr werdet feststellen, dass sich viele Osterbräuche mit unseren überschneiden, andere hingegen sehr überraschend sind. Weltweit gibt es so einige kuriose, aber auch herzerwärmende Traditionen rund um Ostern.

Neugierig? Wir stellen euch 9 Osterbräuche und ihre Hintergründe vor, mit denen ihr an Ostern Familie und Freunde begeistern werdet.

Polen: Tag des Wasservergießens

In Polen wird am Ostermontag Śmigus-dyngus begangen. Am „Lany poniedziałek“, dem „gegossenen Montag“, bespritzen die Menschen sich gegenseitig mit Wasser. Vor allem unter jungen Leuten kann das in einer ausgewachsenen Wasserschlacht enden. Hört sich nach jeder Menge Spaß an, oder?

Der polnische Brauch, der in ähnlichen Formen übrigens auch in Ungarn, der Ukraine, Slowakei und Tschechien existiert, soll auf die Bekehrung Polens zum Christentum zurückgehen. Andere führen den „Tag des Wasservergießens“ auf ein heidnisches Reinigungsritual zurück.

USA: Auf die Plätze, fertig, rollen

Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika sind Ostereier fester Bestandteil des Osterfestes. Anstatt sie zu suchen, gibt es beim alljährlichen „Easter Egg Roll“ aber eine ganz andere Mission: Tausende Kinder finden sich am Ostermontag im Garten des Weißen Hauses ein, um bemalte Eier mithilfe eines langstieligen Löffels um die Wette zu rollen.

Auch sehr beliebt: die farbenfrohen Osterparaden. Am bekanntesten ist wohl der Umzug in New York auf der Fifth Avenue. So wird der Winter verabschiedet.

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Bulgarien: Kopf einziehen!

Hat schonmal jemand ein Ei nach euch geworfen? Nein? Dann habt ihr euer Osterfest vermutlich noch nicht in Bulgarien verbracht. Hier werden die Eier nicht etwa im Garten versteckt, sondern nach anderen Personen geworfen!

Dabei geht es darum, herauszufinden, welches Ei die härteste Schale hat. Dem Spieler mit dem Gewinner-Ei wird Glück für das kommende Jahr nachgesagt. Die Eierschlacht beginnt am Ostersonntag und verschont werden weder Familie noch Freunde – witzig, oder?

Irland: Leb wohl, Oster-Hering

Höchst kurios ist eine Ostertradition, die in manchen Regionen Irlands durchgeführt wird: das Begräbnis eines Herings. Das hat mit dem Ende der Fastenzeit zu tun. Denn in den 40 Tagen vor dem Osterfest verzichten Christen traditionell auf Fleisch – Fisch ist aber weiterhin erlaubt.

Zu Ostern endet das Fasten und Fleisch darf wieder auf den Speiseplan. Symbolisch wird der Fisch dann „zu Grabe getragen“ – die Zeit des Fischessens ist vorbei. Übrigens: Oftmals nutzen lokale Metzger diesen Anlass auch, um ihr eigenes Geschäft wiederzubeleben – schließlich kommt teilweise das ganze Dorf zusammen.

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Schweiz: Erbitterter Eier-Wettkampf

Bei unseren Nachbarn in der Schweiz findet das „Eiertütscha“ großen Anklang. Dabei erhält jeder Spieler ein hartgekochtes Ei, das mit der Spitze voran gegen das Ei des Gegners geschlagen wird. Das Ei, das nicht zerbricht, hat gewonnen. Kommt euch bekannt vor? Das ist gut möglich, schließlich gibt es das „Eiertitschen“ auch in Deutschland!

In Zürich treten die Eier beim Brauch des „Zwänzgerle“ außerdem gegen Geldmünzen an. Ein Kind erhält dabei ein hartgekochtes Ei und ein Erwachsener versucht, dieses mit einer Münze zu treffen. Bleibt das Geld stecken, hat der Erwachsene gewonnen. Gelingt das nicht, darf das Kind das Geld einstecken.

Australien: Ein Herz für Bilbys

Australien ist für seine kuriose Tierwelt bekannt. Da ist es kein Wunder, dass auch der Osterhase „Down Under“ durch eines der lokalen Tiere ersetzt wird: Der „Bilby“, oder auch Kaninchennasenbeutler, hat ebenfalls große Ohren, sieht mit seiner langen, spitzen Schnauze aber eher wie eine Maus und ziemlich ulkig aus.

Bilby auf Sand 
Von wegen Osterhasen: Bilbys sind in Australien der Star an Ostern Credit: AdobeStock

Hinter dem netten Tierchen zu Ostern steckt eine ernste Geschichte: Als europäische Siedler im 19. Jahrhundert Wildkaninchen nach Australien brachten, litt die Bilby-Population sehr darunter – heute ist der Beutler vom Aussterben bedroht. Anstatt des „Eindringlings“ Hase, wird deshalb das einheimische Beuteltier gefeiert. So wird gleichzeitig Aufmerksamkeit auf den bedrohten Status der Tiere gelenkt.

Tschechien: Weidenbäume in der Hauptrolle

Wer Ostermontag in Tschechien ist, wird sich wundern: Warum sind Männer mit Weidenruten in der Nachbarschaft unterwegs? Die geflochtenen Zweige („pomlázka“) werden verwendet, um weibliche Freunde oder Nachbarn zu überraschen und ihnen einen (sanften!) Klaps zu geben.

Das soll die Lebenskraft der Weide übertragen – eine Schönheits- und Verjüngungskur der anderen Art also. Als Belohnung bekommen die Männer kleine Geschenke, etwa Ostereier oder Süßigkeiten. Übrigens gibt es diese Tradition teilweise auch in Ostdeutschland („Schmackostern“ genannt) und einigen ehemals deutschsprachigen Gebieten.

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Schweden: Magie und Zucker

Ja, ist denn schon wieder Karneval? In Schweden verkleiden sich Kinder am Gründonnerstag als „Osterhexen“ („Påskkärring“) und ziehen mit Körbchen durch die Nachbarschaft. Im Gegenzug für Süßigkeiten verteilen sie dort eigenhändig gemalte Bilder und Ostergrüße. Wichtig ist: Die Hexenkostüme sollten möglichst bunt sein und kein Kleidungsstück darf zusammenpassen.

Woher kommt die Tradition? Der Legende nach fliegen Hexen genau an diesem Tag zum Blåkulla, (dem schwedischen „Blocksberg“). Sie kehren erst am Karsamstag von ihrer Hexenfeier mit dem Teufel zurück.

Mexiko: Dem Teufel einheizen

Wir alle kennen die leuchtenden Osterfeuer. Aber wusstet ihr, dass das Feuer auch in Mexiko eine ganz besondere Rolle spielt? Dort werden in der Nacht auf Ostersonntag traditionell Figuren des Teufels und Pappmaché-Hexen sowie die Abbildungen unbeliebter Personen – etwa in Ungnade gefallene Politiker – verbrannt.

Der Brauch lässt sich wohl auf den Verrat des Jüngers Judas am Karsamstag zurückführen. Um dieser Tat zu erinnern, wurde die Tradition, Judas-Figuren zu verbrennen, geschaffen. Zusätzlich soll die Feuershow den Triumph der Menschen über das Böse darstellen.