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Einfach erklärt: Ab wann sehen Babys richtig?

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Ab wann können Babys richtig sehen?

Sehen können Babys eigentlich schon mit dem Tag ihrer Geburt. Allerdings sehr unscharf und nur auf sehr kurze Entfernung. Das ändert sich im Laufe der ersten Lebenswochen. Ab wann dein Baby scharf sehen und auch Farben erkennen kann, erklären wir.

Betrachtet man es genau, sind unsere Babys, im Vergleich zu Neugeborenen in der Tierwelt, ganz schön hilflos. Denn eigentlich können sie gar nichts, außer schlafen, essen und verdauen. Auch die Sache mit dem Sehvermögen ist bei Neugeborenen noch sehr gering ausgeprägt

Während Babys von Anfang an hören, schmecken, riechen und fühlen können, können sie nicht richtig sehen. Zwar ‚funktionieren‘ ihre Augen bereits, das heißt, sie sehen nicht Nichts, aber eben eingeschränkt: scharf oder gar farbig können Neugeborene nicht sehen. Ihr Sehvermögen muss sich erst noch entwickeln.

Zu welchem Zeitpunkt dein Baby richtig sehen kann und ab wann die Welt auch bunt wird, das wollen wir genau erklären.

Im Video: Was tun, wenn das Baby nicht schläft?

Einfach erklärt: Ab wann sehen Babys richtig?

Ab wann sehen Babys: das Neugeborene

Bereits im Mutterleib kann ein Kind sehen, was sich primär auf die Unterscheidung von hell und dunkel bezieht. Bei seiner Geburt erblickt es also nicht nur im übertragenen Sinn das Licht der Welt. Der Rest seiner Umgebung ist für das Neugeborene aber erst einmal unscharf und sehr schemenhaft. Starke Hell-Dunkel-Kontraste kann es bereits erkennen und unterscheiden. Auch die Helligkeit bzw. Veränderungen der Helligkeit im Raum nimmt es bereits wahr. Farben kann ein Neugeborenes noch nicht unterscheiden.

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Auch wenn so kleine Babys also noch nicht richtig sehen können, interessieren sie sich stark für Mamas und Papas Gesicht. Sie scheinen regelrecht ihren Blickkontakt zu suchen. Am besten, wenn sie ganz nah dran sind, so 20 – 25 Zentimeter, dann sehen Babys ihre Eltern fast scharf. Erkennen könnte ein Neugeborenes seine Eltern aber dennoch nicht ‚auf einen Blick‘. Es orientiert sich in der ersten Zeit noch vermehrt an den vertrauten Stimmen, dem Herzschlag der Mama oder dem Geruch seiner Eltern.

Das noch eingeschränkte Sehvermögen kommt daher, weil die Augenmuskulatur noch untrainiert ist. Es kann deshalb sogar so aussehen, als schiele das Baby. Das Schielen verschwindet jedoch oft, wenn das Kind zwischendurch die Augen zumacht und sich eine kleine Seh-Pause gönnt. Spätestens nach ein paar Wochen, wenn die Muskulatur besser trainiert ist, hört das Schielen meist komplett auf.

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Ab wann sehen Babys: eine rasante Entwicklung

Während Babys in den ersten Lebenstagen also noch nicht viel wahrnehmen, ändert sich das in den ersten vier Wochen enorm. Und das ist sehr wichtig. Denn das Sehen können bietet viele Anreize für andere Fähigkeiten. Die motorische, geistige und sprachliche Entwicklung sind eng mit dem Sehvermögen verbunden.

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Das immer besser werdende Sehen ermöglicht es dem Kind, seine Welt zu erleben und wahrzunehmen. Je besser Babys sehen können, desto aufmerksamer werden sie. Mit rund einem Monat sind die Kleinen ‚plötzlich‘ in der Lage, einem Gegenstand mit ihren Augen zu folgen. Besonders dann, wenn zu dem optischen noch ein hörbarer Reiz kommt. Babyrasseln kombinieren beides zum Beispiel wunderbar.

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Schon mit zwei bis drei Monaten können Babys Farben auch immer besser unterscheiden. Am besten finden die Kleinen strahlendes Blau, Rot und Gelb und das in vielen verschiedenen Formen.

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Mit etwa drei bis vier Monaten beginnt das Baby, mit beiden Augen zusammen zu sehen. Das heißt, ab diesem Alter ist das Gehirn in der Lage, die Bilder der beiden Augen zu einem gemeinsamen zusammenzuführen. In dem Alter beginnt euer Baby also räumlich zu sehen.

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Der Grundstein für seine Augen-Hand-Koordination ist damit gelegt. Von nun an trainiert euer Baby (mit rund vier, fünf Monaten) diese Koordination jeden Tag. Sehen die Greifversuche eures Kindes zu Beginn sehr unbeholfen aus, werdet ihr feststellen, dass es in Windeseile Expertenlevel erreicht. Mit rund acht, neun Monaten beherrscht es sogar schon den Pinzettengriff, also das Greifen kleiner, feiner Gegenstände mit Zeigefinger und Daumen.

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Mit sieben, acht Monaten hat sich das Sehvermögen eures Kindes so weit gesteigert, dass es sich bereits für Dinge außerhalb seiner Reichweite interessiert. Es wird versuchen, diese Sachen mit ausgestrecktem Arm zu erreichen oder euch so zu signalisieren, dass es etwas haben möchte. Mit diesem Alter untersucht euer Kind die Gegenstände auch nicht mehr nur mit dem Mund, sondern mit seinen Händen und den Augen. Alles wird genau angeschaut, gedreht, gewendet und gedrückt.

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Ihr Interesse für die Umgebung und einzelne Gegenstände führt mit acht oder neun Monaten auch dazu, dass Babys anfangen, sich fortbewegen zu wollen. Egal ob im Sitzen, robbend oder krabbelnd auf allen Vieren, ihr Sehvermögen und das Erkennen von Gegenständen weiter weg, macht eure Kleinen nun mobiler.

Ab wann sehen Babys: Übung macht den Meister

So wie vieles im Leben muss auch das Sehen trainiert werden. Euer Baby braucht Anreize, in Form eines Mobiles über dem Wickeltisch, Klappern und Rasseln zum Spielen oder auch Fühl-Bücher, zum ‚lesen‘, angucken und fühlen. Letztere sind besonders gut geeignet, um auch den Tastsinn zu trainieren. Wer fleißig übt, erntet auch den Erfolg dafür. Mit rund einem Jahr hat euer Baby nämlich bereits 50 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen.

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Bis zum 4. Lebensjahr nimmt die Sehschärfe eures Kindes idealerweise immer weiter zu, sodass es mit rund vier Jahren dasselbe Sehvermögen hat wie ein Erwachsener.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information. Jedes Kind entwickelt sich in seinem ganz eigenen Tempo. Lasst euch nicht von Zahlen und Daten verunsichern. Ihr kennt euer Kind am besten und wisst, was ihm guttut und was nicht. Sollten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auftreten, solltet ihr immer euren Arzt kontaktieren.