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Mezze-Rezepte: So holt ihr euch die Levante-Küche nach Hause

Mezze-Rezepte
Mezze-Rezepte Credit: Getty Images

Ihr wollt Schlemmen wie im Orient? Dann solltet ihr unbedingt unsere einfachen Mezze-Rezepte ausprobieren – am besten in einer geselligen Runde!

Inhaltsverzeichnis

Snacking ist einer der großen Food-Trends des Jahres. Kein Wunder, dass jetzt auch Mezze-Rezepte richtig boomen. Bei den kleinen orientalischen Vorspeisen handelt es sich gewissermaßen um arabische Antipasti, die wie Tapas traditionell in vielen kleinen Schälchen gereicht werden.

Die Auswahl reicht dabei von würzigen Pasten über Salate bis zu Fleischspießen und frittierten Teigtaschen. Bestenfalls besteht das Mezze-Buffet aus heißen und kalten Gerichten.

Der Vorteil gegenüber einer fixen Hauptspeise: Die Geselligkeit, denn Mezze teilt man sich in der Regel mit seinen Freunden. Jeder kann von allem probieren. Da die pikanten Kleinigkeiten außerdem herrlich leicht sind, wird jeder satt, fühlt sich aber nicht so beschwert wie nach einem herkömmlichen Menü.

Was ist die Levante-Küche?

Im Trend liegen Mezze-Rezepte allein schon deshalb, weil sie Teil der angesagten Levante-Küche sind. Bereits seit 2018 sind die würzigen orientalischen Speisen hierzulande auf dem Vormarsch. Aber was ist das eigentlich, die Levante-Küche?

Anders als bei der italienischen Küche vereint die Levante-Küche nicht nur Mezze und Gerichte eines einzigen Landes wie Italien. Sie ist geprägt von Food-Einflüssen aus dem gesamten Nahen Osten.

Levante-Rezepte haben ihren Ursprung in:

  • Israel
  • Palästina
  • Libanon
  • Syrien
  • Jordanien
Zum Merken:

„Levante“ kommt vom lateinischen „levare“, was so viel heißt wie „aufgehen“, „sich erheben“ – eine Anspielung auf das sogenannte Morgenland, wie wir den Orient früher gerne genannt haben.

Shakshuka ist eines des berühmtesten Levante-Rezepte. Anleitung im Video – gepimpt mit Köfte:

Mezze-Rezepte: So holt ihr euch die Levante-Küche nach Hause

Wie schmeckt die Levante-Küche?

Wie zu erwarten ist die Levante-Küche eine wahre Geschmacksexplosion. Schon in den kleinen Mezze stecken jede Menge leckere Gewürze und frische Kräuter. Speisen aus der Levante-Küche sind ebenso abwechslungsreich wie gesund. Dank viel buntem Gemüse eignen sich die meisten Mezze-Rezepte auch für Vegetarier und Veganer.

Mezze-Rezepte – diese Gewürze sind beliebt:

  • Chili(pulver)
  • Kreuzkümmel (Kumin)
  • Knoblauch
  • Petersilie
  • Minze
  • Koriander
  • Sumach
  • Za’aatar
  • Bahart
Mezze-Buffet
Credit: Getty Images

Auch diese Zutaten dürfen in der Levante-Küche nicht fehlen:

  • Sesam (Tahin)
  • Harissa
  • Joghurt
  • Kichererbsen (Hummus und Falafel)
  • Pinienkerne
  • Oliven
  • Auberginen, Gurke und Zucchini
  • Tomaten und Paprika
  • Granatapfel

Als Beilage wird zu Mezze gerne Fladenbrot gereicht, von dem sich jeder ein Stück abreißen kann. Bei Hauptgerichten dürfen es gerne Linsen, Bulgur, Reis oder Couscous sein.

Eine kulinarische Reise durch Dubai findet ihr hier.

Mezze selber machen: Authentische Rezepte

Läuft euch jetzt schon das Wasser im Munde zusammen? Dann wollen wir keine Zeit verlieren und direkt mit unseren Mezze-Rezepten zum Nachmachen loslegen. Alle der folgenden Ideen stammen aus dem durchweg empfehlenswerten Kochbuch „Malakeh: Sehnsuchtsrezepte aus meiner syrischen Heimat“ vom ZS-Verlag.

> Das ganze Kochbuch könnt ihr hier bei Amazon bestellen.

Mezze-Kochbuch
Credit: ZS Verlag/gofeminin

Darin bringt uns Autorin Malakeh Jazmati die Liebe zur authentischen Levante-Küche nahe – von kleinen Mezze und Vorspeisen über Hauptgerichte bis zu den süßesten Desserts. Wir haben uns für vier einfache Mezze-Rezepte entschieden, die ihr in nur 20 Minuten zubereiten könnt.

1. Mezze-Rezept: Motabbal (Auberginenpüree)

Was wäre ein Mezze-Buffet ohne mindestens einen deftigen Aufstrich. Statt für Hummus oder andere klassische Dips haben wir uns hier für Motabbal entscheiden. Die Aubergine-Creme schmeckt ebenso genial zu Fladenbrot wie zu Rohkost.

Mezze-Rezept: Motabbal
Credit: Maria Grossmann, Monika Schuerle

Ihr braucht diese Zutaten:
Für 6–8 Personen

  • 2 kg große Auberginen
  • 4–5 Knoblauchzehen
  • 250 g griechischer Joghurt
  • 75 g Tahin (Sesampaste, hier bei Amazon)
  • 4 EL Zitronensaft
  • Salz
  • 50 ml Olivenöl
  • 50 g Walnusskerne
  • 1 Granatapfel
  • 2 TL edelsüßes Paprikapulver
So geht die Zubereitung:

1. Den Backofen auf 250 Grad vorheizen und die Auberginen darin auf einem Backblech auf der mittleren Schiene etwa 30 Minuten backen. Sobald man sie mit einem Zahnstocher glatt durchstechen kann, sind sie gar. Aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen, die Haut abziehen und den Stielansatz entfernen. Das Fruchtfleisch in einem Sieb abtropfen lassen.

2. Den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die abgetropften Auberginen mit dem Stabmixer pürieren und mit Joghurt, Tahin, Zitronensaft und Knoblauch vermischen. Das Püree mit Salz würzen und in einer Schale anrichten. Das Olivenöl darüberträufeln.

3. Die Walnüsse hacken. Die Kerne aus dem Granatapfel lösen. Tipps zum Granatapfel öffnen findet ihr hier. Die Kerne in ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.

4. Das Auberginenpüree mit dem Paprikapulver bestreuen und mit den Granatapfelkernen und den Walnüssen garnieren. Mit Fladenbrot servieren.

2. Mezze-Rezept: Foul Mdamas (Bohnensalat)

Foul Mdamas oder Ful Medames darf bei keinem Mezze-Buffet fehlen. Der einfache Bohnensalat gilt als ägyptisches Nationalgericht und wird auch gerne zum Frühstück gegessen.

Mezze-Rezept: Foul Mdamas
Credit: Maria Grossmann, Monika Schuerle

Ihr braucht diese Zutaten:
Für 4 Personen

  • 200 g Tomaten
  • 50 g Frühlingszwiebeln
  • 20 g Minze
  • 100 g Petersilie
  • 5–6 Knoblauchzehen
  • 600 g dicke Bohnen (aus der Dose)
  • Salz
  • ca. 1 EL gemahlener Kreuzkümmel (Kumin)
  • 1 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 50–75 ml Zitronensaft
  • 75 ml Olivenöl
So geht die Zubereitung:

1. Die Tomaten waschen und klein schneiden, dabei die Stielansätze entfernen. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und den weißen Teil klein schneiden, den grünen Teil anderweitig verwenden.

2. Minze und Petersilie waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken. Den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die dicken Bohnen in ein Sieb abgießen, kalt abschrecken und gut abtropfen lassen.

3. Tomaten, Frühlingszwiebeln, Minze, Petersilie und Knoblauch mit Salz, Kreuzkümmel, Paprikapulver, Zitronensaft und Olivenöl vermischen. Die dicken Bohnen unterheben.

Tipp von Autorin Malakeh: „Wer möchte, kann noch 200 g Naturjoghurt und 75 ml Sesamöl hinzufügen. Das sorgt für eine besonders cremige Konsistenz.“

3. Mezze-Rezept: Fattosh (Sumach-Salat)

Salat ist langweilig? Von wegen! Als ich das erste Mal Fattosh in Dubai gegessen habe, hat es mich förmlich umgehauen. Die Würze aus Knoblauch und Kräutern sowie die Essignote vom Sumach machen dieses Mezze-Rezept zu einem echten Knaller – auch als Grillbeilage oder vegetarisches Hauptgericht.

Mezze-Rezepte: Salat
Credit: Maria Grossmann, Monika Schuerle

Ihr braucht diese Zutaten:
Für 4 Personen

  • 200 g Romanasalat
  • 75 g Salatgurke
  • 100 g Tomaten
  • 20 g Zwiebel
  • 25 g Petersilie
  • 20 g Minze
  • 10 g Thymian
  • 2–3 Knoblauchzehen
  • 50 ml Zitronensaft
  • Salz
  • 1 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 1 EL gemahlener Sumach (hier bei Amazon)
  • 75 ml Granatapfelsirup (hier bei Amazon)
  • 75 ml Olivenöl
  • 75 g Pitabrot
  • Sonnenblumenöl zum Braten
  • Granatapfelkerne (nach Belieben)
So geht die Zubereitung:

1. Den Salat putzen, waschen, trocken schleudern und in mundgerechte Stücke zupfen. Die Gurke schälen, längs halbieren und nach Belieben die Kerne mit einem Teelöffel entfernen. Die Gurkenhälften in mittelgroße Stücke schneiden. Die Tomaten waschen und klein schneiden, dabei die Stielansätze entfernen.

2. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Salat, Gurke, Tomaten und Zwiebel in einer Schüssel vermischen. Die Petersilie, die Minze und den Thymian waschen und trocken schütteln,
die Blätter abzupfen und fein hacken. Den Knoblauch schälen und durch die Presse drücken.

3. Kräuter, Knoblauch, Zitronensaft, Salz, Paprikapulver, Sumach, 50 ml Granatapfelsirup und Olivenöl zu einer Sauce verrühren und unter den Salat heben.

4. Das Brot in kleine Quadrate oder längliche Streifen schneiden, in etwas Öl in einer Pfanne goldbraun braten und dann über dem Salat verteilen. Den restlichen Granatapfelsirup darüberträufeln und den Salat nach Belieben mit Granatapfelkernen bestreuen.

4. Mezze-Rezept: Kibbeh Nayeh (Bulgur mit Lamm)

Als orientalisches Pendant zu Mett macht Kibbeh Nayeh kaum Aufwand. Autorin Malakeh rät bei diesem Mezze-Rezept aber dazu, ganz frisches Lammfleisch zu wählen, am besten aus der Schulter, da dieses kaum Sehnen enthält.

Mezze-Rezept: Kibbeh Nayeh
Credit: Maria Grossmann, Monika Schuerle

Ihr braucht diese Zutaten:
Für 4 Personen

  • 200 g weicher Bulgur
  • 25 g Zwiebel
  • 1 rote Chilischote
  • 15 g getrocknete Rosenblätter (hier bei Amazon)
  • 400 g frisches Lammhackfleisch
  • 2 TL getrockneter Majoran
  • 2 TL gemahlener Kreuzkümmel (Kumin)
  • 2 TL gemahlener Piment (hier bei Amazon)
  • Salz
  • 75 ml Olivenöl
  • 50 g gehackte Walnüsse
  • 2 EL Paprikamark
So geht die Zubereitung:

1. Den Bulgur mit etwa 300 ml warmem Wasser übergießen und so lange quellen lassen, bis das Wasser vollständig aufgesogen ist. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Die Chilischote waschen, längs halbieren und fein hacken, nach Belieben die Kerne entfernen. Die Rosenblätter in Wasser lösen und zwischen den Fingern zu einem zarten Brei zerdrücken.

2. Hackfleisch mit Zwiebel, Chili, Majoran, Kreuzkümmel, Piment und den Rosenblättern mischen. Zum Schluss den Bulgur dazugeben und alles mit den Händen verkneten. Die Masse mit Salz würzen.

3. Die Lamm-Kibbeh in einer Schüssel anrichten und mit Olivenöl übergießen. Die Walnüsse darüberstreuen und das Paprikamark als einen kräftigen roten Punkt in die Mitte setzen.

Tipp von Autorin Malakeh: „Dieses Gericht ist nicht lange haltbar. Da rohes Fleisch verwendet wird, muss es frisch zubereitet und am selben Tag gegessen werden. Ich würze es nur wenig, denn ich verwende nur das beste Fleisch. Das merkt man nicht nur bei der Zubereitung, sondern man schmeckt es auch.“

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