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Positiver Schwangerschaftstest? Das musst du jetzt wissen!

Bild eines positiven Schwangerschaftstests.
Ein positiver Schwangerschaftstest wird zu einigen Gefühlsausbrüchen und jeder Menge Fragen führen.

Sie sehen so unscheinbar aus und doch wirbeln sie das ganze Leben durcheinander: Zwei Streifen auf dem Schwangerschaftstest. Hier erfährst du, wie sicher ein positiver Schwangerschaftstest ist und was du jetzt unbedingt tun solltest.

Inhalt

Egal ob du schon seit einer Weile versuchst, schwanger zu werden oder ob du den Test machst, weil deine Tage ausbleiben: Ein positiver Schwangerschaftstest wird zu einigen Gefühlsausbrüchen und jeder Menge Fragen führen.

Was du über den Schwangerschaftstest wissen musst

Hebamme Katharina erklärt, was man bei der Durchführung eines Schwangerschaftstests beachten sollte und welcher Test sich für wen eignet.

Denn der zweite Strich auf dem Test sagt ganz klar: Ich bin schwanger! In meinem Körper wächst ein Baby heran, das in nur wenigen Monaten fester Bestandteil meines Lebens sein kann! Ein unglaubliches Gefühl, aber auch Zeit für viele Fragen und Unsicherheiten.

Hier erfährst du, wie sicher ein positiver Schwangerschaftstest ist und was du jetzt unbedingt tun solltest.

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Schwangerschaftstest ist positiv: Wie sicher ist das Ergebnis?

Die erste Frage ist oft: Wie verlässlich ist ein positiver Schwangerschaftstest? Stimmt das Ergebnis zu 100 Prozent oder kann es falsch sein? Oder soll ich doch zur Sicherheit noch einen zweiten Test machen?

Auch wenn es keine 100-prozentige Garantie gibt, so kommen Fehler beim Schwangerschaftstest höchst selten vor. Ein fehlerhaftes Ergebnis beim Schwangerschaftstest ist meist darauf zurückzuführen, dass der Test falsch angewendet wurde.

Lies auch: Schwanger trotz negativem Test: Wie kann das sein?

Urin-Schwangerschaftstest

Die klassischen Urin-Schwangerschaftstests liefern – bei korrekter Anwendung – sehr zuverlässige Ergebnisse. Etwa zwei, drei Wochen nach der Befruchtung können sie gemacht werden. Denn das Hormon hCG ist ca. 14 Tage nach der Befruchtung im Urin nachweisbar.

Das Hormon hCG (Humanes Choriongonadotropin) bezeichnet man auch als Schwangerschaftshormon, das von der zukünftigen Plazenta gebildet wird, sobald sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat. Das Hormon hCG wird nur vom Körper gebildet, wenn auch tatsächlich eine Schwangerschaft vorliegt.

Steigt seine Konzentration also auf eine bestimmte Höhe an, kann der Schwangerschaftstest es nachweisen und ist zuverlässig positiv.

Bluttest

Sicherer als ein Urin-Schwangerschaftstest ist ein Bluttest beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin. Beim Bluttest wird die Konzentration von hCG im Blut ermittelt, wo das Hormon bereits neun Tage nach der Befruchtung nachgewiesen werden kann. Der Bluttest kann also bereits beim Verdacht auf eine Schwangerschaft (und wenige Tage vor dem Ausbleiben der Periode) eine sichere Auskunft geben.

Schwangerschafts-Frühtest

Sogenannte Schwangerschaftsfrühtests, die man schon wenige Tage nach der Befruchtung machen kann, sind nicht ganz so zuverlässig. Sie funktionieren jedoch wie die bereits beschriebenen Urin-Tests. Auch ein Schwangerschaftsfrühtest misst die Konzentration von hCG, schlägt jedoch bereits bei geringerer Höhe an. Es kann jedoch passieren, dass keine Schwangerschaft angezeigt wird, obwohl das Ergebnis eigentlich ein positiver Schwangerschaftstest sein sollte.

Wer also felsenfest davon überzeugt ist, schwanger zu sein, wiederholt den Test einfach ein paar Tage später noch einmal. Der ideale Zeitpunkt für eine Testung ist übrigens früh morgens, mit dem ersten Gang zur Toilette. Dann nämlich ist die Konzentration des Schwangerschaftshormons hCG am höchsten.

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Positiv heißt nicht intakt

Leider sagt ein positiver Schwangerschaftstest nichts darüber aus, ob es sich um eine intakte Schwangerschaft handelt. Die klassischen Urintests reagieren einzig auf das Hormon hCG. Auch bei einer Eileiterschwangerschaft oder einer Bauchhöhlenschwangerschaft produziert der Körper das Schwangerschaftshormon. Die sogenannten extrauterinen Schwangerschaften bedeuten jedoch Lebensgefahr für die Mutter und müssen beendet werden.

Positiver Schwangerschaftstest: 5 wichtige Fragen und ihre Antworten

Ist das Ergebnis des Schwangerschaftstests positiv, schwirren einem unendlich viele Fragen durch den Kopf. Die wichtigste ist dabei, ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht. Diese Entscheidung kannst du ganz alleine für dich treffen oder mit deinem Partner, deiner Partnerin darüber sprechen. Es ist dein Körper, dein Leben und du entscheidest, wie es aussehen soll. Wenn du mehr zum Thema Abtreibung erfahren möchtest, findest du hier Antworten dazu.

Weißt du bereits, dass du dieses Kind bekommen möchtest, hast du vermutlich trotzdem jede Menge Fragen. Auf die fünf wichtigsten findest du hier eine Antwort.

1. Wie sage ich es meinem Partner?

Ein positiver Schwangerschaftstest geht euch beide an, sofern deine Entscheidung feststeht, das Kind bekommen zu wollen. Spätestens dann sollte der Papa des Babys davon erfahren (das gilt auch, wenn ihr vielleicht nicht in engem Kontakt steht).

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten dem anderen mitzuteilen, dass man schwanger ist. Mit einem lustigen Video, Babyschuhen oder Schnuller. Der einfachste Weg ist jedoch immer noch, es gerade heraus zu sagen, bzw. ihm oder ihr den Schwangerschaftstest einfach zu präsentieren.

Entscheidet außerdem gemeinsam, wann ihr es Freunden und Familie sagt. Viele Paare warten die ersten drei Monate ab, da es in diesem Zeitraum eher zu Komplikationen und Fehlgeburten kommen kann.

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2. Wann kommt das Baby?

„In welcher Schwangerschaftswoche bin ich und wann kommt das Baby?“ ist eine weitere Frage, die sich die werdende Mama nach einem positiven Schwangerschaftstest stellt. Tatsächlich dauert eine Schwangerschaft nicht neun Monate, sondern eher zehn.

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Gerechnet wird ab dem ersten Tag der letzten Periode. Rechnet darauf 280 Tage, dann habt ihr ein relativ genaues Datum. Den Rest wird euch der oder die Frauenärzt*in sagen.

Es gibt aber auch zahlreiche Geburtstermin-Rechner, mit denen man ganz einfach den Zeitpunkt der Befruchtung sowie den wahrscheinlichen Geburtstermin ermitteln kann. Es genügt, das Datum eurer letzten Periode und die Länge eures Zyklus einzugeben.

Ob sich euer Kind am Ende daran hält, ist wieder eine andere Geschichte. Das erfahrt ihr wohl erst nach rund 40 Schwangerschaftswochen.

3. Wann soll ich zum Frauenarzt?

Ein positiver Schwangerschaftstest sollte immer einen Besuch beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin zur Folge haben. Ruf so bald wie möglich an, sag, dass du vermutest schwanger zu sein, und lass dir einen zeitnahen Termin geben.

Dein*e Frauenärzt*in kann dir zum einen die Schwangerschaft bestätigen, aber auch alles Weitere erklären. Worauf du beispielsweise achten solltest, wann das Kind voraussichtlich kommt, etc.

4. Worauf muss ich jetzt bei meiner Ernährung achten?

Wer schwanger werden möchte, sollte schon im Vorfeld auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten. Alkohol und Zigaretten solltest du an den Nagel hängen und auch nicht literweise Kaffee trinken.

Ganz wichtig: Da die meisten Deutschen einen leichten Folsäuremangel haben, wird dir dein behandelnder Arzt oder deine Ärztin ein Präparat zur täglichen Einnahme geben.

Gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist eine ausreichende Folsäureversorgung wichtig, damit sich das Baby gesund entwickeln kann. Folsäure unterstützt sowohl die Blutbildung und schützt zudem das Baby vor Neuralrohrdefekten (aus dem Neuralrohr bildet sich das zentrale Nervensystem).

Ist die Schwangerschaft geplant, kann man bereits vor der Schwangerschaft mit einer Einnahme beginnen.

Spätestens ein positiver Schwangerschaftstest sollte der Zeitpunkt sein, an dem man Alkohol und Zigaretten aufgibt und vermehrt auf die Ernährung achtet. Rohen Fisch, Rohmilchkäse oder rohe Wurst wie Salami darf zum Beispiel nicht mehr gegessen werden. Auch fertig geschnittene Salate solltet ihr meiden.

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5. Wann muss ich mit meinem Arbeitgeber sprechen?

Hat sich die erste Aufregung über die Schwangerschaft gelegt, taucht früher oder später die Frage auf, wann man dem Chef oder der Chefin die Nachricht übermittelt. An dieser Stelle könnt ihr aufatmen: Es gibt kein Gesetz, dass ihr es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gesagt haben müsst. Ein positiver Schwangerschaftstest ist deswegen nicht sofort gleichbedeutend mit einem unangenehmen Termin beim Chef bzw. der Chefin.

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Die meisten Schwangeren warten die ersten drei Monate ab. Arbeitet ihr jedoch in einem Krankenhaus, einer Kita oder mit gefährlichen Stoffen, solltet ihr so bald wie möglich das Gespräch mit eurem oder eurer Vorgesetzten suchen.

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Gibt es falsch positive Schwangerschaftstests?

Es kommt sehr selten vor, dass ein Schwangerschaftstest ein positives Testergebnis zeigt, aber keine Schwangerschaft vorliegt. Denn der Test misst, ob und wie hoch das Schwangerschaftshormon hCG im Körper einer Frau vorkommt (im Urin oder Blut). Das wird nur gebildet, wenn eine Schwangerschaft vorliegt.

Gründe für einen falsch positiven Test können deshalb sein:

  • die Einnahme eines Medikaments, das das Schwangerschaftshormon hCG enthält
  • eine selten auftretende Zyste an den Eierstöcken
  • das falsche Ablesen des Tests (Verdunstungslinie)

Es ist außerdem möglich, einen positiven Schwangerschaftstest zu erhalten und eine Zeit später nicht mehr schwanger zu sein. Das kann der Fall sein, wenn eine chemische Schwangerschaft vorlag, ein früher Schwangerschaftsverlust stattgefunden hat oder das Ei sich außerhalb der Gebärmutter eingenistet hatte (ektopische Schwangerschaft). Dann war das positive Testergebnis aber nicht falsch, sondern zum Zeitpunkt der Testung korrekt.

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Die Verdunstungslinie

Um die sogenannte Verdunstungslinie gibt es immer wieder Diskussionen. Gibt es sie oder gibt es sie nicht? Immer wieder berichten Frauen, dass einige Zeit nach Ablauf der Wartezeit im Ergebnisfeld des Schwangerschaftstests ein Streifen erschienen sei. Dieser soll leicht gräulich sein und eher an einen Schatten erinnern.

Das Problem: Bereits 10 Minuten nach Ablauf der Wartezeit kann man einen Schwangerschaftstest nicht mehr verlässlich ablesen. Darauf weisen auch die Hersteller auf der Verpackung hin. Zeige ein Test einige Zeit nach Ablauf der Wartezeit einen leichten Streifen, handele es sich in der Regel nicht um den Nachweis des Hormons hCG. Es liegt zu diesem Zeitpunkt keine Schwangerschaft vor.

Quellen:

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt, eure Ärztin oder die Hebamme kontaktieren.