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Schwangerschaftsfrühtest: Ab wann und wie sicher?

Junge Frau sitzt auf dem Sofa und schaut erwartungsvoll auf einen Schwangerschaftstest in ihrer rechten Hand.
Ab wann kann man einen Schwangerschaftsfrühtest machen und wie sicher ist das Ergebnis? Credit: AdobeStock/ Prostock-studio

Mit einem Schwangerschaftsfrühtest lässt sich eine Schwangerschaft schon vor dem Ausbleiben der Periode feststellen. Doch wann genau kann man den Schwangerschaftsfrühtest machen und wie sicher ist er? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema!

Inhaltsverzeichnis

Frauen mit Kinderwunsch würden am liebsten so schnell wie möglich wissen, ob es geklappt hat. Doch bis man nachweisen kann, dass es zu einer Befruchtung und letztlich auch zu einer Einnistung gekommen ist, muss man sich etwas gedulden. Schließlich dauert es einige Tage, bis die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter gewandert ist und es sich dort gemütlich gemacht hat.

Mit einem Schwangerschaftsfrühtest lässt sich eine Schwangerschaft, wie der Name schon sagt, besonders früh feststellen. Im Gegensatz zu einem normalen Schwangerschaftstest kann mit einem solchen Urintest für zu Hause eine Schwangerschaft schon einige Tage vor Ausbleiben der Periode festgestellt werden.

Das wichtigste zum Schwangerschaftstest

Wie und wann man einen Schwangerschaftstest am besten macht, damit das Ergebnis aussagekräftig ist, weiß Hebamme Katharina.

Wie funktioniert ein Schwangerschaftsfrühtest?

Im Grunde funktioniert ein Schwangerschaftsfrühtest genauso wie ein „normaler“ Schwangerschaftstest: Der Test misst die Konzentration des Schwangerschaftshormons hCG (humane Choriongonadotropin) im Urin. Dieses Hormon wird ausschließlich bei einer Schwangerschaft vom Körper produziert. Der Unterschied zwischen normalem Test und Frühtest ist, dass ein Frühschwangerschaftstest bereits bei kleineren Mengen hCG anschlägt, er also sensibler ist.

Bedeutet: Es reicht schon ein geringerer Hormonwert im Urin, damit der Urintest ein positives Ergebnis anzeigt. Der Schwellenwert des hCG-Hormons unterscheidet sich je nach Schwangerschaftsfrühtest etwas und liegt zwischen 10 mIU/ml hcG und 20 mIU/ml hCG. Bei einem normalen Schwangerschaftstest ist der Schwellenwert 25mIU/ml hCG.

Tipp: Lest vor dem Test immer die Packungsbeilage und macht ihn unbedingt am Morgen, idealerweise mit dem ersten Gang zur Toilette. Die Konzentration des Hormons im Morgenurin ist dann besonders hoch.

Schwangerschaftsfrühtest: Ab wann kann ich ihn machen?

Ab wann du den Schwangerschaftsfrühtest machen kannst, hängt vom Produkt und dessen Sensitivität ab. Je sensitiver ein Test, also je geringer der Schwellenwert des hCG im Urin sein kann, desto früher kann der Test gemacht werden.

Manche Hersteller versprechen ein zuverlässiges Ergebnis schon 7 Tage vor Ausbleiben der Regelblutung, andere geben den frühestmöglichen Zeitpunkt mit 3–4 Tagen vor Ausbleiben der Periode an. Auch, wenn ihr ungeduldig seid und es nicht mehr abwarten könnt, gilt: Je länger ihr wartet, desto zuverlässiger ist das Ergebnis.

Warum lässt sich eine Schwangerschaft nicht direkt feststellen?

Es dauert rund eine Woche, bis sich die Eizelle nach der Befruchtung in der Gebärmutter eingenistet hat. Erst zwei Tage später beginnt der Körper damit, das Schwangerschaftshormon hCG auszuschütten. In den ersten 9 Tagen nach der Befruchtung macht es also keinen Sinn, einen Frühschwangerschaftstest zu machen. Selbst, wenn es zu einer Befruchtung und Einnistung gekommen sein sollte, wird der Test vermutlich noch negativ ausfallen.

Lesetipp: Einnistung der Eizelle: Diese Symptome sprechen für eine Schwangerschaft

Schwangerschaftsfrühtest machen: Worauf muss ich achten?

Damit das Ergebnis des Frühtests verlässlich ist, ist es wichtig, ihn richtigzumachen. Je nach Hersteller kann sich die Anwendung leicht unterscheiden. Lest euch also die Packungsbeilage unbedingt durch und haltet euch genau an die Angaben.

Generell gilt: Ihr solltet Morgenurin, also den ersten Urin des Tages für den Test verwenden. Und am besten verwendet ihr für den Schwangerschaftsfrühtest den Mittelstrahl. Lasst also erst etwas Urin ab und sammelt den Mittelstrahl dann in einem sauberen Becher.

Haltet den Schwangerschaftsfrühtest mit der markierten Testfläche dann für einige Sekunden (s. Anleitung) in den Urin und achtet darauf, dass die Testfenster nicht benässt werden. Legt den Schwangerschaftsfrühtest anschließend auf eine gerade Fläche und wartet die angegebene Zeit ab.

Bei einem positiven Frühtest zeigen sich nach einer bestimmten Wartezeit je nach Produkt entweder zwei senkrechte Linien, ein Plus-Zeichen oder es erscheint das Wort „schwanger“ bzw. „pregnant“.

Wichtig: Das Ergebnis ist nur für ein bestimmtes Zeitfenster aussagekräftig. Die Zeitangabe findet ihr in der Packungsbeilage des Schwangerschaftsfrühtests.

Mehr dazu: Positiver Schwangerschaftstest? Das musst du jetzt wissen!

Wie sicher ist ein Schwangerschaftsfrühtest?

Ein Schwangerschaftsfrühtest kann eine Schwangerschaft anzeigen. Es gilt jedoch: Je früher ihr ihn macht, desto unzuverlässiger ist das Ergebnis. Testet ihr zu früh, kann der Schwangerschaftstest negativ ausfallen, obwohl eine Schwangerschaft vorliegt. Einfach, weil noch nicht genügend hCG im Urin nachweisbar und der Schwellenwert des Tests noch nicht erreicht ist.

Lies auch: Schwanger trotz negativem Test: Geht das überhaupt?

Die Unsicherheit zeigt sich auch in den Herstellerangaben zur Zuverlässigkeit der Tests. Während zum Beispiel ein Schwangerschaftstest der bekannten Marke Clearblue, der ab Fälligkeit der Periode gemacht wird, eine Sicherheit von bis zu 99 % verspricht, hat der Frühtest, der schon 6 Tage vor Ausbleiben der Regelblutung durchgeführt werden kann, nur eine laboruntersuchte Zuverlässigkeit von 79 %.

Schwangerschaftsfrühtest positiv: Was jetzt?

Ein negativer Schwangerschaftsfrühtest schließt eine Schwangerschaft nicht zu 100% aus. Ist der Frühtest hingegen positiv, dann ist das Schwangerschaftshormon hCG in eurem Urin in einem bestimmten Wert nachweisbar und der Test zuverlässig: Ihr seid schwanger.

Um das Ergebnis des Frühtests abzusichern, solltet ihr einen zweiten Test rund eine Woche später machen. Dazu könnt ihr dann einen „normalen“ Schwangerschaftstest benutzen. Ist dieser auch bzw. erstmalig positiv, dann produziert der Körper hCG – es liegt also eine Schwangerschaft vor.

Angeberwissen: Auch bei nicht schwangeren Frauen befindet sich das Hormon hCG im Körper. Allerdings in einem geringeren Maß. Als Normalwert gilt weniger als 5 MIU/ml hCG.

Schwangerschaftsfrühtest leicht positiv: Was bedeutet das?

Gerade bei Frühtests kann es vorkommen, dass das Ergebnis nicht so „eindeutig“ ausfällt, wie erhofft. Die zweite Linie kann schwach und ganz blass sein. Mitunter ist sie auch nur schwer zu erkennen (mehr dazu im Absatz „Schwangerschaftsfrühtest: Meine Erfahrungen“). Viele Frauen kann das verunsichern.

Ihr könnt euch aber merken: Eine zweite Linie, egal wie schwach sie ist, bedeutet, dass der Schwangerschaftstest positiv ist. Wichtig ist aber, dass ihr den Test korrekt durchgeführt habt. Haltet euch immer an die Anleitung, die dem Test beiliegt und beachtet die Angegebenen Warte- und Ablesezeiten.

Positiver Schwangerschaftstest: Wann zum Arzt?

Gerade wer sich sehnlichst ein Baby wünscht, möchte am liebsten sofort zum Frauenarzt oder der Frauenärztin rennen und sich das positive Ergebnis des Tests bestätigen lassen. Doch die Vorfreude muss ich leider dämpfen: Viele Gynäkolog*innen vereinbaren erst nach mehreren Wochen den ersten Kontrolltermin.

Der Grund: Besteht die Schwangerschaft erst kurze Zeit, lässt sich auch mithilfe eines vaginalen Ultraschalls noch „nichts“ erkennen. Es kann also sein, dass die Schwangerschaft durch hCG im Urin oder Blut zwar nachweisbar, aber noch nicht im Ultraschall darstellbar ist.

Am besten ruft ihr eure*n Frauenärzt*in an, wenn ihr das Ergebnis des Frühtests rund eine Woche später mit einem zweiten Test bestätigt habt und fragt, wann ein Termin möglich ist. Während manche Gynäkolog*innen die Frauen schon 2 Wochen nach der Befruchtung, also schon ab der rechnerisch 4. Schwangerschaftswoche (4. SSW) sehen möchten, warten andere Praxen bis zur 8. oder sogar 10. Schwangerschaftswoche.

Wichtig: Solltet ihr einen „späten“ Termin bekommen haben und treten in der Zwischenzeit starke Bauchschmerzen, Blutungen oder andere Symptome auf, solltet ihr nicht bis zum Kontrolltermin warten. Ruft bei eurem Arzt bzw. eurer Ärztin an, damit die Situation schnellstmöglich abgeklärt werden kann.

Der ernste Hintergrund: Ein positiver Schwangerschaftstest bietet keine Sicherheit auf eine intakte Schwangerschaft. Treten starke Schmerzen, Fieber oder Blutungen auf, kann zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft vorliegen. Auch sie sorgt dafür, dass der Schwangerschaftstest positiv ausfällt, muss aber dringend behandelt bzw. leider beendet werden, da sie für die Frau lebensgefährlich werden kann.

Schwangerschaftsfrühtest: Wo kann ich ihn kaufen?

Schwangerschaftsfrühtests gibt es zum Beispiel in der Apotheke oder im Drogeriemarkt. Ihr findet sie meistens in der Nähe der Frauenhygieneprodukte und ihr könnt häufig zwischen verschiedenen Produkten wählen. Die Preise können je nach Hersteller und Ausführung allerdings stark variieren. Für ein einfaches Produkt liegt der Preis bei 3 Euro. Wer mehr möchte, als nur einen Teststreifen, muss mit einem Preis von bis zu 16 Euro rechnen.

Mein Tipp: Greift zum günstigsten Produkt! Egal ob einfacher Teststreifen ohne Schnickschnack oder fancy Digital-Test mit Monitor und Plastikummantelung – alle Schwangerschaftstests funktionieren gleich. Da ihr wahrscheinlich mehr als einen Test machen werdet, könnt ihr so jede Menge Geld sparen. In vielen (Online-)Apotheken gibt es Schwangerschaftstests auch im preisgünstigen Doppel- oder Mehrfachpack.

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Schwangerschaftsfrühtest: Meine Erfahrungen

Da die Informationen bisher recht theoretisch waren, möchte ich mit euch zum Schluss noch meine ganz persönlichen Schwangerschaftsfrühtest-Erfahrungen teilen.

Warum habe ich so früh einen Schwangerschaftstest gemacht?

Ich habe schon sehr früh gemerkt, dass etwas anders ist. Mein Körper hat sich anders angefühlt, ich war seltsam drauf und sehr ungewöhnlich für mich: Ich hatte mehrere Tage lang erhöhte Temperatur, ohne mich krank zu fühlen. Der Verdacht, schwanger zu sein, lag schnell nahe. Dass man die Schwangerschaft in einem so frühen Stadium schon merkt, ist aber sehr ungewöhnlich. Macht euch also keinen Druck, falls es bei euch nicht so ist.

Weil ich mein Bauchgefühl so schnell wie möglich bestätigen wollte, habe ich mir in der Drogerie einen Schwangerschaftsfrühtest gekauft. Naiv wie ich war, habe ich zum teuersten gegriffen, weil ich dachte, der sei auch der zuverlässigste. Heute bin ich schlauer.

Wann habe ich den Schwangerschaftsfrühtest gemacht?

Den Test habe ich 5 Tage vor dem Tag gemacht, an dem ich laut Zyklus-App (Flo) meine Periode bekommen sollte. Ich war einfach zu nervös, um noch länger zu warten. Die Nacht vor dem Test habe ich mich von Seite zu Seite gewälzt und bin ultra früh aufgestanden, damit ich es endlich hinter mir habe.

Viel Herzklopfen und nach drei Minuten die Ernüchterung: Die Kontrolllinie war schön stark und sofort sichtbar, aber im anderen Fenster war nur ein Schatten zu sehen. Ich war irritiert, weil ich mir einfach so sicher war, schwanger zu sein.

Also habe ich meinen schlaftrunkenen Freund draufschauen lassen. Er sollte mir bestätigen, dass da eine zweite Linie ist. Zwar sehr, sehr blass, aber da – dachte ich zumindest. Weil er sich auch unsicher war, habe ich angefangen nach Bildern zu googeln: „Schwangerschaftstest Linie ganz schwach“. Und habe festgestellt: So wie mir geht es anscheinend sehr vielen Frauen.

Wie ging es nach dem positiven Test weiter?

Nach der Recherche war mir klar: Eine zweite Linie, so schwach sie auch sein mag, bedeutet, dass der Test positiv ist. Trotz des Wissens habe ich am nächsten Tag einen zweiten Frühtest gemacht und siehe da: Die Linie war jetzt deutlicher zu erkennen. Eine Woche später habe ich dann einen „normalen“ Test gemacht – nur zur Sicherheit.

Nach dem letzten Schwangerschaftstest habe ich dann beim Frauenarzt angerufen und einen Termin bekommen. Weil ich starke Bauchschmerzen hatte, sollte ich schon in der 5. Schwangerschaftswoche kommen. Dort die nächste Ernüchterung: Man konnte im Ultraschall zwar eine angelegte Fruchthöhle erkennen – eine Eileiterschwangerschaft war also zum Glück ausgeschlossen – vom Embryo aber noch keine Spur.

Die Schwangerschaft galt also noch nicht als gesichert und ich habe mir in den folgenden Wochen viele Sorgen gemacht. Erst drei Wochen später, in der 8. Woche, sah man dann einen Embryo mit Herzschlag. Für Frauenärzt*innen ist übrigens erst das ein sicheres Schwangerschaftsanzeichen. Verrückt, oder?

Mehr zum Thema „Schwangerschaftsanzeichen“ lest ihr hier: Anzeichen einer Schwangerschaft: Wie verlässlich sind einzelne Symptome?

Tipp: Mehr Erfahrungen von Frauen, die einen Schwangerschaftsfrühtest gemacht haben, findet ihr auch in unserem Schwangerschafts-Forum!

Schwangerschaftsfrühtest: Sinnvoll oder besser warten?

Ein Frühtest kann Fluch und Segen sein. Natürlich wollen Frauen, gerade diejenigen mit Kinderwunsch, so schnell wie möglich wissen, ob es geklappt hat. Ein positiver Test, vor allem, wenn er ganz früh gemacht wird, ist aber leider noch kein Garant für eine intakte Schwangerschaft. Nach einem positiven Test können also noch viele Tage oder – wie in meinem Fall – sogar Wochen der Unsicherheit vergehen.

Je früher eine Frau von ihrer Schwangerschaft weiß, desto länger zieht sich diese unsichere Zeit und desto mehr Ängste können sich entwickeln. Das ist übrigens auch der Grund, warum viele Frauenärzt*innen und Hebammen solchen sehr frühen Tests eher kritisch gegenüber stehen.

Trotzdem gilt natürlich: Ob ihr einen Schwangerschaftsfrühtest macht oder nicht, ist ganz allein euch überlassen. Ich hoffe aber, dass mein Artikel eure Fragen beantworten konnte und ihr dadurch etwas sicherer geworden seid.

Quellen:
Frauenärzte im Netz
Onmeda.de
Clearblue.com

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder eure Ärztin kontaktieren.