Veröffentlicht inFamilie, Kinderwunsch

Schmierblutung statt Periode: Mögliche Gründe für den Ausfluss

Die häufigsten Ursachen für eine Schmierblutung

Tritt anstelle der normalen Monatsblutung nur eine Schmierblutung auf oder kommt es mitten im Zyklus dazu, kann das verschiedene Ursachen haben. Welche, wollen wir klären.

Was eine Schmierblutung verursachen kann, die z. B. statt der Periode auftritt, wollen wir klären.

Inhaltsverzeichnis

Stress, Hormonschwankungen oder auch ein Infekt können dazu führen, dass sich der weibliche Zyklus verschiebt. Denn er ist sehr anfällig für Störungen. So kann die Periode ausbleiben, besonders lang oder verkürzt sein, es kann eine Schmierblutung statt der Periode oder Blutungen mitten im Zyklus auftreten oder der gesamte Ausfluss verändert sich.

Auch lesen: Unterleibsschmerzen, aber keine Periode? Das kann es bedeuten

Kommt es einmalig zu einer Schmierblutung, ist das erst einmal kein Grund zur Sorge. Tritt sie jedoch vermehrt auf, in Form von Zwischenblutungen oder anstelle der eigentlichen Periode, sollte dies abgeklärt werden.

Besonders Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere sollten Schmierblutungen vor, statt oder nach der Periode beim behandelnden Frauenarzt oder der behandelnden Frauenärztin abklären lassen.

Welche Ursachen eine Schmierblutung haben kann sowie mögliche Behandlungen wollen wir erläutern.

Was ist eine Schmierblutung?

Eine Schmierblutung kann jederzeit auftreten, sowohl mitten im Zyklus als auch statt der Menstruation. Häufig tritt sie in Form eines schwachen Ausflusses auf. Vereinzelt kann sie auch stärker ausfallen. Diese Blutungen haben eine bräunliche bis braune Farbe und können von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen andauern.

Schmierblutungen haben oft hormonelle, können aber auch organische Ursachen haben.

Hormonelle Ursachen für Schmierblutungen

Schwangerschaft

Bei einer Schmierblutung, die statt der Periode auftritt, also rund um das Einsetzen der Monatsblutung, kann es sich unter Umständen um eine Einnistungsblutung handeln. Nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein, können dabei Äderchen platzen, was sich als leichte Blutung darstellen kann.

Gerade bei einem akuten Kinderwunsch, wenn man sehnsüchtig darauf wartet, schwanger zu werden, kann eine bräunliche Blutung verunsichern. In diesem Fall kann ein Frühtest Auskunft über eine mögliche Schwangerschaft geben.

Lies auch: Ausfluss in der Schwangerschaft und was er bedeuten kann

Generell gilt: Wer sehnlichst auf eine Schwangerschaft wartet, sollte sich und seinen Körper zwar genau beobachten, jedoch darauf achten, sich nicht selbst unter Druck zu setzen. Denn Dauerstress kann den Zyklus durcheinander bringen und die Periode beeinflussen.

Ovulationsblutung

Rund um den Eisprung kann es während des Zyklus zu einer Ovulationsblutung, auch Eisprung-Blutung genannt, kommen. Anders als bei der Einnistungsblutung, die auftreten kann, weil die befruchtete Eizelle sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet und dabei Gefäße verletzen kann, hat die Ovulationsblutung hormonelle Ursachen. Sie kann auftreten, wenn der Östrogenspiegel rund um den Eisprung stark ansteigt, dann aber rapide sinkt.

Hormonschwankungen

Stress, Liebeskummer, eine Reise, Krankheit, schon kleine Dinge oder Veränderungen können den Hormonhaushalt einer Frau durcheinander wirbeln und dazu führen, dass ihre Periode ausbleibt, verkürzt oder besonders lang ist oder Zwischenblutungen auftreten.

Lies auch: Schlaf, Wetter, Gene: Diese 9 Faktoren haben Einfluss auf deine Fruchtbarkeit

Pubertät und Wechseljahren

In der Pubertät muss sich der Hormonhaushalt erst einmal einpendeln. Das bedeutet, dass Zyklusschwankungen und Schmierblutungen häufiger auftreten können. Die Wechseljahre sind ebenfalls geprägt von hormonellen Schwankungen. Auch hier treten vermehrt Schmierblutungen auf.

Auch lesen: Bonner Studie zeigt: Kinder kommen immer früher in die Pubertät

Hormonelle Empfängnisverhütung

Die über die Pille oder Hormonspirale zugeführten Hormone (Östrogen, Gestagen) können zu Beginn der Einnahme bzw. kurz nach dem Einsetzen Schmierblutungen verursachen.

Lies auch: Pille absetzen: Das passiert mit deinem Körper

Gelbkörperschwäche

Frauen mit einer Gelbkörperschwäche haben sehr oft eine verkürzte zweite Zyklushälfte und Schmierblutungen zum Ende ihrer Periode. Das Gelbkörperhormon ist unter anderem dafür verantwortlich, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet ist. Liegt eine Gelbkörperschwäche vor, hat man einen Eisprung, doch das Ei, egal ob befruchtet oder nicht, kann sich nicht einnisten und wird vorzeitig abgestoßen.

Lies auch: Mönchspfeffer bei Kinderwunsch: So wirkt er auf den Hormonhaushalt

Andere Ursachen für Schmierblutungen

Entzündungen

Eileiter und Eierstöcke können sich entzünden. Symptome dafür sind neben der Schmierblutung auch Schmerzen beim Sex und Schmerzen während des Eisprungs. Auch die Scheide kann sich entzünden. Steigt diese Entzündung in die Gebärmutter auf, kann es zu Schmierblutungen kommen. Unterleibsschmerzen und übel riechender Ausfluss sind weitere Symptome der Scheidenentzündung.

Myome, Polypen, Krebs

Myome sind gutartige Wucherungen in der Gebärmutter, die häufig keiner Behandlung bedürfen. Jedoch können sie Schmierblutungen verursachen. Zudem können sie dafür sorgen, dass die Tage besonders stark und auch besonders lang auftreten. Auch Polypen in der Gebärmutter oder am Gebärmutterhals können diese Form des Ausflusses auslösen.

Auch interessant: Zyste am Eierstock: Das bedeutet die Diagnose und so geht es mir selbst damit

Endometriose

Bei der Endometriose verteilt sich Schleimhaut aus der Gebärmutter auch außerhalb. Und so wie der Gebärmutterschleim durch die Monatsblutung ausgeschieden wird, wird auch der sogenannte versprengte Schleim ausgeschieden. Schmierblutungen können, neben Zyklusschwankungen, starken Regelschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, ein Anzeichen für eine Endometriose sein.

Lesetipp: Endometriose: Wenn Unterleibsschmerzen zur Folter werden

Schilddrüsenerkrankungen

Bei der Erkrankung der Schilddrüse kann es sowohl zur Über- als auch Mangelproduktion bestimmter Hormone kommen. Das wiederum wirkt sich auch auf den Zyklus aus und kann Zwischenblutungen auslösen.

Geschlechtsverkehr

Auch beim Sex können Äderchen platzen. Dieses Blut kann als Schmierblutung wahrgenommen werden.

Psyche

Zu viel Stress, Liebeskummer oder Trauer wirken sich auf die Psyche aus und leider auch auf den Menstruationszyklus. Schmierblutungen können die Folge starker emotionaler Phasen sein.

Lies auch: PMS & Co.: Was macht Stress mit dem Zyklus?

Wann muss man mit einer Schmierblutung zum Arzt?

Besonders in der (Früh-)Schwangerschaft kann eine Blutung Frauen sehr verunsichern. Bist du also schwanger und leidest an leichten Blutungen oder einer Schmierblutung, kannst und solltest du immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin um Rat bitten. In den meisten Fällen kommt es aufgrund hormoneller Schwankungen dazu. Es kann sich aber auch eine ernste Komplikation dahinter verbergen.

Schmierblutungen sind (leider) nicht selten. Viele Frauen haben bereits Erfahrungen damit gemacht. Solange diese Zwischenblutung selten auftritt oder gar nur einmalig, besteht kein Grund zur Sorge. Häufen sich jedoch Schmierblutungen statt der regulären Tage oder in Form einer Zwischenblutung, sollte das ärztlich abgeklärt werden. Zum Arzt/ der Ärztin gehen solltest du, wenn:

  • du häufig Schmierblutungen hast.
  • du oft Zwischenblutungen hast.
  • du eine sehr starke und lang anhaltende Menstruation hast.
  • wenn die Schmier- oder Zwischenblutung in Kombination mit Schwäche, Ohnmacht oder starken Schmerzen auftritt.
  • du schwanger bist und eine Schmierblutung hast.
  • du eine Schmierblutung/ Blutung nach deinen Wechseljahren hast.

Wie werden Schmierblutungen behandelt?

Die Behandlung von Schmierblutungen richtet sich ganz nach der Ursache. Deshalb sollte man immer einen Termin bei dem oder der behandelnden Gynäkolog*in machen und die Beschwerden schildern.

Der Arzt bzw. die Ärztin wird zunächst eine vaginale Untersuchung wie bei jeder Vorsorgeuntersuchung durchführen. Dazu gehört das Abtasten und eventuell auch eine Ultraschalluntersuchung. Durch diese lassen sich Myome oder andere Wucherungen schnell erkennen.

Bleibt die Untersuchung ohne Befund, kann der oder die Gynäkolog*in eine Blutuntersuchung veranlassen, um zu prüfen, ob eventuell eine Schwangerschaft vorliegt. Lässt auch diese Untersuchung nicht auf die Gründe für die Zwischenblutungen schließen, wird der Hormonspiegel im Blut und Urin genauer untersucht.

Liegt die Ursache für die Schmierblutungen in Myomen oder gutartigen Tumoren, können diese mittels OP entfernt werden. Lösen Hormonschwankungen die Schmierblutung aus, können pflanzliche oder künstliche Hormone diese wieder regulieren.

Ist der Grund für Schmierblutungen statt der Periode schwerwiegender, handelt es sich beispielsweise um Krebs, dann ist auch die Behandlung entsprechend umfangreicher.

Schmierblutungen vorbeugen? Das raten Expert*innen

In einem gewissen Rahmen kann man auch den Menstruationszyklus unterstützen und Schmierblutungen vorbeugen, vorausgesetzt, die Ursache dafür ist nicht organisch. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, Sport und Bewegung und ein gesunder Lebensstil ohne Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum tut dem Körper immer gut.

Zudem sollte man darauf achten, dass der Stress im Alltag nicht überhandnimmt. Auch zu wenig Schlaf kann Einfluss auf die Periode nehmen, genauso wie unregelmäßiges Essen oder eine Diät.

Wichtig ist auch, die jährlichen und kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin wahrzunehmen. Und zwar regelmäßig und auch nicht nur, wenn man in einer Beziehung bzw. sexuell aktiv ist.

Jede Frau ab 20 sollte mindestens einmal im Jahr einen Termin beim Frauenarzt oder der Frauenärztin machen. Besonders wichtig ist dabei der PAP-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Auch andere Veränderungen in oder an der Gebärmutter oder den Eierstöcken können bei regelmäßigen Terminen früh erkannt werden.

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt bzw. der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.