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Tortillas selber machen: Rezept für mexikanisches Fladenbrot

So einfach könnt ihr Tortillas selber machen
So einfach könnt ihr Tortillas selber machen Credit: Getty Images/iStock

Lust auf Wraps, Enchiladas oder Burritos? Wir zeigen, wie ihr dafür die Tortillas selber machen könnt – mit Maismehl oder mit Weizenmehl.

Inhaltsverzeichnis

Tortillas sind eine geniale Erfindung, wenn es um Fingerfood geht. Denn das mexikanische Fladenbrot ist wie ein Teller, den man mitessen kann. Darauf landet alles, was das Herz begehrt – von Hackfleisch über Chicken und Ragout bis zu Fisch oder Meeresfrüchten. Veggies belegen ihren Tortilla-Fladen einfach mit viel buntem Gemüse, Avocado, Tofu oder veganem Fleischersatz.

Ähnlich wie französische Crêpes sind Tortillas soft und hautdünn. Sie bringen relativ wenig Eigengeschmack mit, sodass der Belag bzw. die Füllung super zur Geltung kommt. Anders als der Crêpe ist der Tortilla vegan, da er traditionell ohne Ei gebacken wird. Unterschieden wird zwischen Tortillas aus Maismehl, die typisch für Südmexiko sind, und Tortillas aus Weizenmehl als Teil der Tex-Mex-Küche zwischen Nordmexiko und Texas.

Für den Fall, dass es im Supermarkt keine Tortillas zu kaufen gibt, zeigen wir euch hier, wie ihr leckere, frische Tortillas selber machen könnt. Außerdem verraten wir, was ihr tun müsst, um aus Tortillas Wraps, Enchiladas oder Burritos zu machen. UND ihr bekommt eine Anleitung zum Tortilla falten, damit nicht der ganze Inhalt herausfällt.

Im Video: Leckere Burritos aus der Pfanne

Tortillas selber machen: Rezept für mexikanisches Fladenbrot

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Grundrezept für Tortillas aus Maismehl

Ganz früher wurde der Mais für die Tortillas noch aufwändig mit Mahlstein oder Mörser zu Mehl verarbeitet. Seit den 1970er Jahren gibt es in Mexiko fertiges Maismehl zu kaufen, sodass die Herstellung von Tortillas deutlicher schneller geht. Trotzdem schwören noch einige Mexikaner auf die traditionelle Methode.

Keine Sorge, ihr müsst nicht selbst Mais einweichen und mahlen, um Tortillas selber zu machen. Für Mais-Tortillas braucht ihr gerade mal drei Zutaten und seid ruckzuck fertig.

Maistortillas sind besonders beliebt im Süden Mexikos
Credit: unsplash.com/Lionel Gustave

Das braucht ihr, um Maistortillas selber zu machen:
Für 6 Personen

  • 450 g Maismehl (Masa harina; hier bei Amazon)*
  • ca. 250 ml Wasser
  • 1 Prise Meersalz

So schnell geht die Zubereitung:
1. Maismehl mit Salz und Wasser vermengen, bis ein feuchter, aber nicht klebriger Teig entsteht. Den Teig mit den Händen zu golfballgroßen Kugeln formen.

2. Eine Tortillapresse (hier bei Amazon*) innen mit zwei Lagen Frischhaltefolie abdecken. Jeweils ein Teigbällchen zwischen die Folienstücke legen und die Presse schließen, um eine Tortilla herzustellen.

Zubereitung ohne Extra-Presse: Jede Kugel auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer papierdünnen Scheibe mit einem Durchmesser von 12 cm (oder kleinere Tortillas mit 10 cm) ausrollen. Dabei auf eine gleichmäßig runde Form achten.

3. Die ausgerollten Tortillas mit jeweils einer Lage Butterbrotpapier dazwischen aufeinanderstapeln. Eine flache Grillpfanne erhitzen und die Tortillas nach und nach 2–3 Minuten backen, bis der Teig undurchsichtig wird. Dann wenden und nochmals 2–3 Minuten backen.

Tipp: Im Handel gibt es auch spezielle Comal (hier bei Amazon*), das sind flache Pfannen zum Ausbacken der Tortillas.

Grundrezept für Tortillas aus Weizenmehl

Ihr wollt spontan Tortillas backen und habt kein Maismehl zuhause? Dann könnt ihr einfach Tortillas aus Weizenmehl backen. Für authentischen Geschmack wird in Mexiko mit Schweinefett gearbeitet. Ihr könnt aber auch Pflanzenöl nehmen, wenn ihr vegetarische Tortillas wollt.

Weizentortillas sind vor allem in der Tex-Mex-Küche beliebt
Credit: Getty Images/iStock

Diese Zutaten braucht ihr für Weizentortillas:
Für 4 Personen

  • 500 g Weizenmehl
  • ½ EL Meersalz
  • ½ EL Backpulver (nach Belieben)
  • 45 g ungehärtetes Pflanzenfett
  • 45 g Schweinefett

So fix geht die Zubereitung:
1. Mehl, Salz und Backpulver (nach Belieben) in einer mittelgroßen Schüssel vermengen. Ungehärtetes Pflanzenfett und Schweinefett zufügen und mit den Fingerspitzen gründlich einarbeiten.

2. Langsam 350 ml lauwarmes Wasser zugießen und 2–3 Minuten behutsam kneten. Dann mit einem Geschirrtuch abdecken und 15 Minuten ruhen lassen.

3. Den Teig mit den Händen zu golfballgroßen Kugeln formen. Jede Kugel auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer papierdünnen Scheibe mit einem Durchmesser von 12 cm ausrollen. Die ausgerollten Tortillas mit jeweils einer Lage Butterbrotpapier dazwischen aufeinanderstapeln.

4. Eine flache Grillpfanne erhitzen und die Tortillas 1 Minute backen, bis der Teig Blasen wirft. Wenden und nochmals 30 Sekunden backen.

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So einfach könnt ihr Tortillachips selber machen

Um aus den Tortillafladen knusprige Tortillachips zu machen, schneidet ihr die ausgebackenen Fladen einfach in Streifen oder Dreiecke und mischt diese in einer Schüssel mit 5 EL Olivenöl oder anderem Pflanzenöl und Gewürzen eurer Wahl. Beispielsweise mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Knoblauch.

Die gewürzten Tortillateile breitet ihr auf einem mit Backpapier belegtem Blech aus und schiebt sie für rund 10 Minuten in den vorgeheizten Ofen (200 Grad). Nach fünf Minuten solltet ihr die Tortillachips einmal mit einem Pfannenwender drehen. Bleibt am besten in der Nähe, weil die Chips schnell verbrennen.

Rezept für selbstgemachte Tortilla-Chips
Credit: Getty Images/iStock

Anschließend aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. In einem luftdichten Behälter sind die selbstgemachten Tortilla-Chips bei Zimmertemperatur bis zu zwei Tage haltbar.

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Burritos oder Tacos? Das sind die Unterschiede

Die unterschiedlich zubereiteten Tortillas hören jeweils auf einen eigenen Namen. Um Durchblick in dem Begriffswald zu behalten, kommt hier ein Who-is-Who der Tortilla-Gerichte. Eins vorweg: „Wraps“ ist nur der englische Begriffe für Burritos. Die Füllung ist beliebig.

Burritos: Weiche, gerollte Tortillas – oft mit Bohnen, Chili und Reis gefüllt.
Chimichangas: In heißem Fett frittierte Burritos.
Tacos/Taco Shells: Hart gebackene oder frittierte Tortillas in Schalenform.
Quesadillas: Zwei geklappte Tortillas mit geschmolzenem Käse dazwischen.
Enchiladas: Gerollte und mit Käse plus Salsa oder Mole überbackene Tortillas.
Fajitas: Ungerollte Tortillas zum Selbstbelegen und Selberrollen.
Tostadas: Ungerollte kleine Tortillas mit Belag (wie Mini-Pizza).
Gordita: Dicke Tortillas, die wie Pitas als Tasche befüllt werden.

Grundsätzlich könnt ihr alle Tortilla-Varianten sowohl mit Weizen- als auch mit Maistortillas zubereiten. Klassisch werden Maistortillas jedoch nur für Tacos, Enchiladas, Tostadas und Gorditas verwendet. Beim Rest sind Weizentortillas üblicher.

Tortilla falten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wenn ihr eine gute Figur machen wollt, wenn ihr im Restaurant Fajitas zum Selberbauen serviert bekommt, oder einfach verhindern möchtet, dass bei euren Wraps der ganze Inhalt herausfällt, zeigen wir euch hier, wie man Tortillas richtig faltet.

Schritt 1: Belag auf der unteren Tortilla-Hälfte ausbreiten.
Schritt 2: Die beiden Seitenteile zur Mitte hin einschlagen.
Schritt 3: Jetzt das untere Ende hochkklappen, sodass ein Briefumschlag entsteht.
Schritt 4: Das Tortilla-Kuvert vom geschlossenen Ende nach oben zurollen.

Fertig – nun könnt ihr den Tortilla als Wrap bzw. Burrito auf der Hand essen. Zum Mitnehmen einfach die tolle Rolle in Butterbrotpapier oder ein Bienenwachstuch (hier bei Amazon*) einschlagen und in die Lunchbox packen.

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Party-Tipp: Tortilla-Bar eröffnen

Eine Tortilla-Bar ist DER heiße Scheiß, wenn es um ein originelles Party-Buffet geht. Einfach einen Stapel frische Tortillas zum Selbstbelegen vorbereiten. Dazu serviert ihr in Schälchen leckere Füllungen, Saucen und Dips. Kalte Tortillas funktionieren zwar ebenso gut, aber mit Warmhalteplatten (hier bei Amazon*) könnt ihr die mexikanischen Fladen auch als heiße Speise reichen.

Rezepte für Tacos, Burritos und Co.

Ihr steht auf authentisches mexikanisches Essen? Dann können wir euch das Kochbuch „Mexiko – Das Kochbuch“ von Margarita Carrillo Arronte empfehlen. Es heißt nicht umsonst „Die Bibel der mexikanischen Küche“, denn darin findet ihr alle Rezepte, die das Herz von Mexiko-Fans höherschlagen lässt.

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Authentisches Kochbuch für mexikanische Gerichte
Credit: Phaidon-Verlag

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